Beratung für Frauen in Beckum

Warnsignale

Aufsteller Warnsignale Gewalt

Sicherheit und Schutz vor Übergriffen – das sind auch für die Frauenberatungsstellen in NRW die Themen, zu denen seit mehr als 20 Jahren gearbeitet wird. Sowohl auf der frauenpolitischen Ebene als insbesondere in den Beratungsstellen setzen sich Haupt- und Ehrenamtliche für das Recht von Frauen auf ein gewaltfreies Leben ein und bieten Betroffenen ein breites Unterstützungsangebot.

Als Kooperationspartnerinnen für die Polizei leisten die Frauenberatungsstellen einen wesentlichen Beitrag, Frauen nach polizeilichen Einsätzen zu häuslicher Gewalt zu beraten und weitergehend zu unterstützen.

Gewalt gegen Frauen und Mädchen zählt zu den häufigsten Menschenrechtsverletzungen in der Welt, wobei Frauen das größte Risiko haben, durch einen Mann, den sie kennen, Opfer von Gewalt zu werden. Die erste repräsentative Untersuchung in Deutschland zu dieser Problematik kommt zu dem Ergebnis:

„Rund 25 % der in Deutschland lebenden Frauen haben Formen körperlicher oder sexueller Gewalt (oder beides) durch aktuelle oder frühere Beziehungspartnerinnen oder –partner erlebt“ (MfFSFJ 2004).

Allein in Nordrhein-Westfalen wurde im vergangenem Jahr die Polizei 19.348 Mal wegen häuslicher Gewalt zu Hilfe gerufen. Über 8.300 Wohnungsverweise und Rückkehrverbote wurden angesichts der Gefahrenlage ausgesprochen. Jede Woche wird in NRW (mindestens) eine Frau von ihrem (Ex-) Partner getötet.

Mitarbeiterinnen in Frauenberatungsstellen wissen, wie wichtig es für Frauen ist, erste Warnzeichen für Störungen zu beachten und nicht zu warten, bis das (Beziehungs)System zusammenbricht. Zu den besten Schutzmaßnahmen zählt das Wissen über eine mögliche Gefährdung!

Vor diesem Hintergrund hat der Dachverband der autonomen Frauenberatungsstellen NRW, dem 52 Frauenberatungsstellen angeschlossen sind - (www.frauenberatungsstellen-nrw.de) die Präventionskampagne konzipiert:

Warnsignale häuslicher Gewalt - erkennen und handeln.

Hauptmotiv der Kampagne sind 15 zu einem Set verbundene Karten, die als WARNSIGNALE verschiedene Szenen für eine kritische Beziehungsdynamik zeigen, die auf eine beginnende Gewaltdynamik verweisen (können). Die Bilder sind ausgekoppelt aus dem Buch der Autorin Rosalind B. Penfold: Und das soll Liebe sein? Geschichte einer bedrohlichen Beziehung“, 2006 in der Übersetzung im Eichborn Verlag erschienen.

Die Autorin hat ihre Erfahrungen der Verstrickung in eine vermeintliche Liebesbeziehung, die sich allmählich zu einem Alptraum entwickelte, und ihre schrittweise Befreiung daraus in außerordentlich klarer und einprägsamer Weise zeichnerisch dargestellt. Der Wert dieses Buches liegt darin, dass es Spiegel für Frauen (und UnterstützerInnen) ist, die Gewaltdynamik zu erkennen und Stärkung, sich aus einer Gewaltbeziehung lösen zu können.